Klettern ist für mich mehr als nur ein Sport – es ist ein Lebensgefühl. Ob an der Kletterwand oder in der freien Natur, das Spiel mit der Höhe, die Konzentration und das Vertrauen in die eigene Kraft faszinieren mich jedes Mal aufs Neue. Doch die Frage stellt sich immer wieder: Freeclimbing oder mit Sicherung? Als jemand, der die Natur liebt, oft mit dem Campingbus unterwegs ist und sich bei Survival-Wochenenden herausfordert, habe ich beide Varianten intensiv ausprobiert. In diesem Artikel teile ich meine Gedanken, Erfahrungen und Tipps, um dir bei deiner Entscheidung zu helfen.
Was ist Freeclimbing und was bedeutet Klettern mit Sicherung?
Freeclimbing:
Hier kletterst du ohne technische Hilfsmittel, die dich sichern. Lediglich deine Hände, Füße und Kletterschuhe kommen zum Einsatz. Das Ziel ist es, die Route eigenständig zu bewältigen. Stürze sind Teil des Risikos.
Klettern mit Sicherung:
Hierbei wird mit Seilen, Gurten und anderen Sicherungssystemen gearbeitet. Du kannst entweder Toprope (Seil von oben) oder Vorstieg (Seil wird beim Klettern eingehängt) klettern. Sicherheit steht hier an erster Stelle.
Freeclimbing vs. Klettern mit Sicherung: Ein Vergleich
Faktor | Freeclimbing | Klettern mit Sicherung |
---|---|---|
Adrenalin | Sehr hoch | Moderat bis hoch |
Sicherheit | Risikoabhängig, keine Sicherung | Hohe Sicherheit durch Seile und Gurte |
Fokus und Konzentration | Absolut notwendig | Wichtig, aber weniger extrem |
Erfahrungslevel | Für Profis und Erfahrene | Für Anfänger und Fortgeschrittene |
Auswirkungen bei Fehlern | Schwerwiegend bis lebensgefährlich | Stürze sind meist harmlos |
Flexibilität | Benötigt wenig Ausrüstung | Benötigt umfassende Ausrüstung |
Wie du deine Balance findest
Die Wahl zwischen Freeclimbing und gesichertem Klettern hängt von deinen persönlichen Zielen, deinem Erfahrungslevel und deiner Risikobereitschaft ab. Hier sind einige Tipps, die dir helfen können:
- Einschätzung des eigenen Könnens
- Sei ehrlich mit dir selbst. Wenn du noch Anfänger bist, starte mit gesichertem Klettern.
- Teste deine Komfortzone
- Probiere beides aus und finde heraus, wo du dich wohler fühlst. Toprope ist ideal für den Einstieg.
- Wähle den richtigen Spot
- Freeclimbing eignet sich für kurze, überschaubare Routen. Gesichertes Klettern ist ideal für längere und komplexere Routen.
- Fördere deine Technik
- Beide Varianten profitieren von gutem Techniktraining. Kurse oder erfahrene Partner können dir helfen.
- Kenne deine Grenzen
- Beim Freeclimbing ist es entscheidend, die eigenen Grenzen zu respektieren und nicht übermütig zu werden.
Erfahrungen aus dem Netz
- Thomas (Climbing.de): „Freeclimbing gibt mir das ultimative Freiheitsgefühl. Aber ich würde es nur in gut bekannten Gebieten und bei optimalen Bedingungen empfehlen.“
- Mira (Reddit): „Ich bevorzuge Klettern mit Sicherung. Es gibt mir die Freiheit, mich auf die Technik zu konzentrieren, ohne Angst vor einem Sturz zu haben.“
- Jan (Instagram): „Freeclimbing ist eine Herausforderung für Körper und Geist. Doch ohne umfassende Erfahrung würde ich es nicht machen.“
Meine persönlichen Erfahrungen
Der erste Versuch im Freeclimbing war eine Mischung aus Adrenalin und Unsicherheit. Es war eine kurze Route in der Fränkischen Schweiz, die ich gut kannte. Der Fokus, den es erfordert, ist unbeschreiblich. Jeder Griff muss sitzen, jeder Tritt muss sicher sein. Als ich es geschafft hatte, war ich überwältigt von einem Gefühl der Freiheit.
Im Gegensatz dazu genieße ich beim gesicherten Klettern die Möglichkeit, komplexere Routen zu probieren und an meiner Technik zu arbeiten. Ein besonders intensives Erlebnis war eine Route in den Alpen, bei der das Seil mir die Sicherheit gab, wirklich an meine Grenzen zu gehen.
Für mich ist die Mischung entscheidend. Freeclimbing führt zu intensiver Konzentration und einem Adrenalin-Kick, während gesichertes Klettern Raum für technische Weiterentwicklung bietet.
Fazit: Das Beste aus beiden Welten
Freeclimbing und gesichertes Klettern sind keine Gegensätze, sondern ergänzen sich wunderbar. Es kommt darauf an, was du suchst: Adrenalin und Freiheit oder Technik und Sicherheit? Wichtig ist, dass du deine eigenen Grenzen kennst und respektierst. Egal für welche Variante du dich entscheidest – das Klettern bringt dich näher zur Natur und fordert dich in vielerlei Hinsicht.
FAQ
1. Ist Freeclimbing gefährlich? Ja, es birgt ein erhöhtes Risiko, da keine Sicherung vorhanden ist. Es ist nur für erfahrene Kletterer geeignet.
2. Kann ich als Anfänger Freeclimbing ausprobieren? Das wird nicht empfohlen. Beginne mit gesichertem Klettern, um Technik und Sicherheit zu erlernen.
3. Welche Ausrüstung brauche ich für gesichertes Klettern? Klettergurt, Seil, Karabiner, Sicherungsgerät und Helm sind die Grundausstattung.
4. Wo kann ich Freeclimbing sicher üben? Wähle kurze, überschaubare Routen in gut bekannten Gebieten. Informiere dich über die Bedingungen.
5. Kann ich beides kombinieren? Absolut! Viele Kletterer wechseln je nach Stimmung und Ziel zwischen beiden Varianten.